1999 war es soweit, der Ärger von Frau Dr. Rosenmarie Wallbrecht über die Vernichtung von noch zum Verzehr geeigneten Lebensmitteln in ihrer Kirchröder Umgebung bei gleichzeitiger Armut auch in Hannover war so groß geworden, dass sie sich entschloss etwas zu unternehmen. Schnell waren Interessenten für die Abnahme der Lebensmittel gefunden, etwas schwieriger war es im Gewirr der Zuständigkeiten die Zusage von Spendern (Lebensmittelgeschäfte, Bäckereien, Fleischereien) zu bekommen. Beginnend im Freundes- und Bekanntenkreis suchte und fand sie dann auch Mitstreiter (-innen) für die Sammeltouren. Dies war der Beginn der Hannöverschen Tafel, die nunmehr seit fast 25 Jahren besteht. Anfangs gingen die Waren an Obdachlosentreffs, bis dann im Juli 2000 die erste eigene Ausgabestelle im Gemeindehaus an der Clemenskirche eröffnet wurde.
In den folgenden Jahren weitete sich das Netz der Ausgabestellen auf 7 aus (teilweise wechselten die Standorte), fast ausschließlich befinden sie sich in Gemeindehäusern ev. oder kath. Kirchengemeinden. Zusätzlich erhalten auch zahlreiche soziale Einrichtungen von der Tafel gesammelte Lebensmittel. Zu den Ausgabestellen gehörte auch eine in Garbsen, die nunmehr von einem eigenen Trägerverein übernommen wird. Dies ermöglicht uns, eine weitere Ausgabestelle im Stadtgebiet von Hannover zu eröffnen. Unsere Suche nach einem Standort war schnell erfolgreich: die Südstadt-Gemeinde war bereit, uns den Gemeindesaal bei der Nazareth-Kirche zur Verfügung zu stellen. Da der zu ersetzende Tag der Mittwoch ist, musste noch mit der Tanzgruppe, die dort vormittags den Raum nutzt, gesprochen werden. Die Tänzerinnen waren gerne bereit, auf einen anderen Termin auszuweichen, wofür wir ihnen sehr dankbar sind.
Und so wird die Hannöversche Tafel im Laufe des 1. Quartals 2024 ihre jüngste Ausgabestelle in der Südstadt eröffnen.
Michael Geis