Nachdem man in der neuen Bugenhagenkirche zunächst noch die Antependien aus der alten Kirche verwendet hatte, schaffte man 1968/69 neue an, die in der Henriettenstiftung hergestellt wurden und vorm Mittelteil des Altars hingen.
Während der Installation des Kunstprojektes von Wolfgang Nestler im Rahmen der Expo 2000 fanden keine Antependien Verwendung, was den Anstoß zu Gedanken über die zukünftige textile Gestaltung des Altarbereiches gab.
Diese wurde dann 2001 zusammen mit Frau Dorothee Fiedler und der Ratzeburger Paramentenwerkstatt entwickelt. Seitens der Gemeinde waren insbesondere Pfarrer Bochow und Frau Conring eingebunden. Die drei Teile bilden von der Kanzel bis zum Lesepult einen Halbkreis, der das Halbrund des Kirchenraumes aufnimmt und sich so gut in das architektonische Konzept einfügt. Zusammen entsteht so ein Kreis, der als unendliche Linie für das Ewige steht. Mit dem Kreuz an der Altarwand verbinden sich hier die Gegensätze von weltlicher Begrenztheit und Ewigkeit.
Von der Idee bis zur Umsetzung war es dann aber noch ein langer Weg, da es die Finanzierung zu klären galt. Nach dem Wegfall der internen Subvention der Paramentenwerkstatt durch den Eigentümer, die Alsterdorfer Anstalten in Hamburg, hatte sich der in den Vorgesprächen benannte Betrag auf rd. 22.000€ fast verdoppelt. Dies war eine große Herausforderung. Landeskirche und Klosterkammer erklärten sich schließlich bei gegebener Gesamtfinanzierung zu Zuschüssen von insg. 6.000€ bereit. Von der restlichen Summe wurden 14.000€ über Spenden erbracht, aus Haushaltsmitteln der Gemeinde verblieben dann € 2.000.
Als erster Satz wurde im September 2004 der grüne geliefert, der violette war rechtzeitig zum 1. Advent da. Zu Ostern 2005 waren auch die weißen Paramente fertig gestellt und Pfingsten konnte bereits mit dem Satz in Rot begangen werden.
Auch für die alten Paramente fand sich eine neue Verwendung : sie wurden an die deutsche Evangelisch-Lutherische Gemeinde der Himmelfahrts-Kirche im ukrainischen Losowaja (bei Charkow) übergeben und fanden dort im neuen Gottesdienstraum eine würdige Weiterverwendung.
Michael Geis