Auf der Abbildung unten ist die Taufschale unserer Kirche zu sehen. Diese
ist Teil der sakralen Kunstgegenstände unserer Gemeinde, von denen wir Ihnen im Laufe des Jahres einige vorstellen wollen.
Wenn von sakraler Kunst die Rede ist, denkt man zunächst an mittelalterliche Altäre, wie man sie z.B. in der Marktkirche findet. Damit kann Bugenhagen nicht mithalten, aber auch wir besitzen einige Kunstwerke; einige davon sind offensichtlich, andere findet man eher im Verborgenen.
Zu den offensichtlicheren gehören das Kreuz an der Altarwand und die Eingangstür zu unserer Kirche, die in Zusammenhang mit dem Neubau vom gleichen Künstler und aufeinander abgestimmt geschaffen wurden.
In der alten Kirche gab es einen Taufständer aus schwarz gebeiztem Holz (hier abgebildet), der jedoch in den neuen Kirchraum und deren geistliches Programm nicht mehr passte. Grundgedanke war hier die Betonung der protestantischen Gleichwertigkeit von Predigt und Sakrament.
Zu einem vollständigen lutherischen Gottesdienst gehörten nach dem Verständnis der Zeit Predigt und Feier des Heiliges Abendmahles, weshalb sich deren Handlungsorte im Altarraum befinden, wobei die Kanzel näher an der Gemeinde steht und der Altar als Ort des Sakramentes und des liturgischen Gebetes noch einen „Respektraum“ um sich hat. Man besann sich aber auch auf die Wichtigkeit des zweiten Sakramentes, der Taufe, als Zeichen der Aufnahme in die Gemeinde als den Leib Christi. Diese sollte im Gottesdienst und im Blick der Gemeinde stattfinden, nicht im Hintergrund der Kirche oder einer eigenen Kapelle, wo auch in protestantischen Kirchen häufig der Taufstein zu finden ist. Daher war der Standort des neuen Taufsteines auf einer Ebene mit Kanzel und Altar vorgesehen – und auch durch die Verwendung des gleichen Materials sollte die Zuordnung der drei Brennpunkte unterstrichen werden. Da das Format des neuen Taufsteines jedoch nicht mit der des bisherigen Taufständers übereinstimmte, musste dann auch die auf dem Titelbild abgebildete Taufschale neu angeschafft werden.
Fortsetzung folgt…
Michael Geis