Unser Name: Bugenhagen – Kirche
Johannes Bugenhagen (1485 – 1558), nach dem unsere Kirche benannt ist, gehörte ab 1521 zu dem kleinen Kreis engster Mitarbeiter und vertrauter Freunde um Martin Luther. Es bestand zwischen beiden eine enge Beziehung. Johannes Bugenhagen war Martin Luther Freund und Beichtvater. Er hat Martin Luther und Katharina von Bora getraut. Nach Luthers eignen Worten stand Bugenhagen ihm „oft tröstlich und helfend zur Seite“.
Johannes Bugenhagen, der Pommer, ist bekannt als Organisator und Förderer des reformatorischen Kirchenwesens in Norddeutschland und Dänemark. Wegweisend war seine in niederdeutscher Mundart verfasste Kirchenordnung für Braunschweig. Er gehörte während der Reformationszeit zu den eifrigen Predigern und tapferen Verteidigern des Evangeliums.
Gemeinde
Am 1. April 1937 wurde aus Teilbezirken der Nazareth- und der Paulus-Kirchengemeinde die Bugenhagenkirchen – Gemeinde gebildet. Sie hatte damals drei Pfarrbezirke. Der 3. Pfarrbezirk wurde im Juli 1962 der neu gebildeten Athanasius-Kirchengemeinde zugeordnet.
Zu der Bugenhagengemeinde gehören heute ca. 3.000 Gemeindeglieder. Das Gemeindegebiet reicht grob: von der Eilenriede im Süden bis zum Berta-von-Suttner-Platz und von der Bahnlinie im Osten bis zur Hildesheimer Straße.
Unsere Gemeindearbeit hat vier Schwerpunkte:
- Gestaltung von Gottesdiensten
- Arbeit mit Kindern und jungen Familien
- Altenarbeit
- Kirchenmusik
Gemeindehaus
Bereits 1937 war in der wachsenden Südstadt eine eigene Gemeinde gebildet worden. Obwohl ein NS-Erlass in dieser Zeit den Bau neuer Gotteshäuser unterbinden sollte, konnte mit Geschick und Zugeständnissen 1937/38 ein Gemeindehaus realisiert werden: ein großer Kirchensaal mit Turmanbau. Unter dem Neubau wurde ein Luftschutzkeller angelegt. Die Inschrift über
dem Eingangsportal lautete: „Jesus Christus, gestern, heute und derselbe auch in Ewigkeit“. Nach dem Krieg nutzten britische Soldaten den fast unversehrten Bau als „All Saints Church“.
Kirche
„Ein Glücksfall unter den Nachkriegskirchen ist die Bugenhagenkirche.“ So beschreibt es Albrecht Weisker im Buch über die Hannoverschen Kirchen. „Der moderne, zwischen 1960 und 1962 errichtete Bau bildet unmittelbar vor dem Grüngürtel der Eilenriede einen städtebaulich gelungenen Abschluss der dicht bebauten Südstädter Straßenachse Sallstraße / Stresemannallee. Der Architekt Werner Dierschke (Karlsruhe) war als ehemaliger Baudirektor Hannovers auch Gemeindeglied gewesen. Der massiven Rundbau von 30 Meter Durchmesser und 10 Meter Höhe ist an der Südseite durch eine Betonwabenwand mit bunter Verglasung angeschnitten. Die fensterlose Rundmauer aus gebrochenem Elm-Muschelkalkstein lässt an eine Gottesburg denken – so Landesbischof Hanns Lilje bei der Einweihung 1962, andererseits wird in der 42 Meter hohen offenen Turmkonstruktion „die wohl filigranste Himmelsleiter Hannovers“ (A. Weisker) gesehen.
Entwurf: Architekt Prof. Werner Dierschke, Karlsruhe
Einweihung: am Ewigkeitssonntag 1962
Der Kirchraum bietet etwa 450 Personen Platz.
Die Orgel wurde von der Firma Ott aus Göttingen gebaut und 1967 eingeweiht. Sie hat 2.100 Pfeifen in 31 Registern. Im Jahre 1998 wurde sie von der Firma Alexander Schuke, Potsdam, gereinigt, überholt und neu intoniert.
Der Kirchturm ist 42 Meter hoch.
Die Glocken wurden von der Firma Schilling in Heidelberg gegossen. Alle vier Glocken tragen Inschriften:
- „Wachet, stehet im Glauben, seid männlich und stark“ 1. Kor. 16,13 im Jahre des Herrn 1937, neu gegossen 1962 (Ton d“, 257 kg)
- „O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort“ Jer. 22,29 – im Jahres des Herrn 1962 (Ton h‘, 362 kg)
- „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe“ Eph. 4,5 – im Jahre des Herrn 1962 (Ton a‘, 518 kg)
- „Alle Zungen sollen bekennen, dass Jesus Christus der Herr sei…“ Phil. 2,11 – im Jahre des Herrn 1962 gestiftet von den Konfirmanden 1961 und 1962 (Ton e‘, 1350kg).
Chronik
1937 | Gründung der Bugenhagengemeinde am 1. April – Palmsonntag |
1937 – 1952 | Pastor Albert Vieth |
1938 | Einweihung des Gemeindehauses am 20. März |
1939 – 1954 | Pastor Hans-Günter Klatt |
1940 – 1943 | Vikarin Elisabeth Hahn |
1947 – 1979 | Diakon Werner Schüler |
1952 | Errichtung 3. Pfarrstelle am 14. April |
1952 – 1958 | Pastor Gerhard Runge |
1952 – 1965 | Pastor Blessin |
1954 | Gründung der Timotheusgemeinde; Pastor Klatt geht mit dorthin |
1958 – 1962 | Pastor Hans Theodor Huhn |
1959 – 1974 | Pastor Dr. Reinhold Graubner |
1962 | Gründung der Athanasiusgemeinde; Pastor Huhn geht mit dorthin |
1962 | Einweihung der neuen Kirche am 25. November |
1966 – 1971 | Pastor Dr. Joachim Maßner |
1966 | Einweihung des umgebauten Gemeindehauses am 25. Juni |
1973 – 1989 | Pastor Siegfried Birschel |
1974 – 1989 | Pastor Werner Humberg |
1989 – 1993 | Pastorin Ulrike Pagel-Hollenbach |
1990 – 2006 | Pastor Helmut Bochow |
1992 – 1994 | Vikarin Dr. Gertrud Schendel geb. Coenen |
1993 – 1996 | KdP Gesine Jacobskötter |
1994 – 1996 | Vikarin Dr. Ulrike Koehn |
1995 – 2001 | Pastorin Anja Stein |
1997 – 2010 | Diakonin Swenja Wittkopf |
1999 – 2000 | Pastor Rolf Wohlfahrt |
2003 | Pastor Burkhard Pechmann |
2007 – 2022 | Pastorin Ute Neveling-Wienkamp |
2013 – 2022 | Diakonin Claudia Tretter |
2022 | Pastorin Claudia Maier |